Seminarreise Frühling 2017
Handwerk in Portugal
Die Reise nach Portugal schliesst an die letzte Reise nach Ligurien an und widmet sich erneut dem Thema Handwerk. Am westlichsten Punkt des europäischen Festlandes liegt Lissabon, eine Stadt, die von verschiedensten Landschaften umgeben ist. Wir werden uns in Lissabon handwerkliche Erzeugnisse wie Azulejos, Korkenprodukte und Calçadas (Strassenpflasterungen) anschauen und die Orte um Lissabon besuchen, aus denen die Rohstoffe für diese Produkte stammen. Uns interessiert die Frage, was diese Handwerkstraditionen für eine Zukunft haben und was sie unternehmen, um überlebensfähig zu bleiben.
Als weltweit wichtigster Produzent von Kork spielt dieses Material in Portugal sowohl in der Architektur als auch in der Wein- und Kleidungsindustrie eine bedeutende Rolle. In den Korkwäldern des Alentejo hat sich in den letzten Jahren ausserdem ein neues wirtschaftlich relevantes Phänomen gezeigt: Zahlreiche Bauernhöfe werden in Hotels für Wellness-Touristen aus aller Welt umgenutzt. Wir besuchen die Korkwälder und umgebauten Bauernhöfe. Zudem besichtigen wir die Steinbrüche, in denen der weisse und schwarze Kalkstein für die berühmten Calçadas abgebaut wird sowie Keramikfabriken, welche die blau-weissen Azulejos herstellen.
Seminarwoche der Professur Günther Vogt
Datum: 20. – 25. März 2017
Kostenrahmen: C
Maximal 15 TeilnehmerInnen
Kontakt: Roland Shaw, shaw@arch.ethz.ch
Archiv
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- Seminarreise Frühling 2013: Sizilien – Urbanität der Landschaft
- Seminarreise Herbst 2012: London – Walking the Thames
Urbanität der Landschaft – Der Architekt auf Reisen
Seminarreisen finden im Departement für Architektur an der ETH Zürich bzw. an der Professur Vogt zwei Mal im Jahr statt. Sie werden unabhängig vom jeweils laufenden Entwurfssemester geplant.
Dabei verstehen wir die Seminarreise nicht als Sightseeing-Tour, sondern als eine geführte Auseinandersetzung mit öffentlichen Freiräumen, vor allem im Spannungsverhältnis zwischen Stadt und Landschaft. Wir sind also keine Touristen, sondern Architekten auf Reisen.
Der klare Gegensatz zwischen Stadt und Landschaft löst sich zunehmend auf. Die Landschaft ist urbanisiert und unberührte Naturräume gibt es heute kaum noch. Alle Landschaftsräume sind Gegenstand menschlicher Eingriffe – es sind Landschaften, an denen Spuren von Gestaltung und Umgestaltung wie Landwirtschaft und Infrastrukturen abgelesen werden können. In diesem Spannungsfeld widmet sich der Seminarwochenzyklus der Professur Vogt der «Urbanität der Landschaft» als Leitthema.
Inhaltlich orientieren sich die Seminarreisen an den Hauptthemen des Lehrstuhls und bieten die Möglichkeit, sich mit diesen in grösserer Tiefe und vor Ort auseinanderzusetzen. Die Reisen der letzten Semester beschäftigten sich vorrangig mit dem Thema Handwerk, wobei ein besonderer Fokus auf der Fertigung von Produkten und den dazu notwendigen Ressourcen lag. Eine weitere Fragestellung war der Wandlungs- und Anpassungsprozess, dem bestimmte handwerkliche Traditionen und ihre Träger unterworfen sind sowie welche Auswirkungen dies auf die Nutzung und Formung der Landschaft hat.