Seminarreise Frühling 2015

Paris – Landschaft und Politik

Charles Fichot, Vue générale de Paris prise du rond-point
Befestigungsanlage Paris um 1841
König Louis XIV

Im Zentrum unserer Reise nach Paris steht die Entdeckung oder Wiederentdeckung der urbanen Landschaften, welche die Identität der Stadt seit dem 17. Jahrhundert entscheidend mitgeprägt haben. Im Zuge dessen befassen wir uns mit den politischen Aspekten der “Grands Projets” und fragen nach den gestalterischen Hintergründen, die zwischen künstlerischer Sensibilität und militärischer Strategie oszillieren.

. Le Silvarium de la Grande Bibliothèque (Dominique Perrault, 1995)
. Le Jardin des Plantes, Musée d’histoire naturelle (1635)
. Le Jardin du Palais Royal (1633)
. Le Jardin des Tuileries / Place de la Concorde / Champs Elysées / Etoile / Avenue Foch
. Bois de Boulogne (1857), Fondation Louis Vuitton (Frank Gehry, 2015)
. Les Buttes Chaumont (1867)
. Parc de la Villette / La Philharmonie de Paris (Jean Nouvel, 2015)
. Parc André Citroën (1992)
. Versailles: Château (1623), Potager du Roi (1683)
. Terrasse de Saint-Germain en Laye (1674)
. Terrasse de Meudon (1871) et de l’Observatoire
. Parc de le Courneuve (1960), Le plus grand parc autour de Paris (415 hectares)

Seminarwoche der Professur Günther Vogt
Datum: 16. März bis 20. März 2015
Kostenrahmen: C
Maximal 15 TeilnehmerInnen
Kontakt: Thomas Kissling, kissling@arch.ethz.ch, www.vogt.arch.ethz.ch
Charles Fichot, Vue générale de Paris prise du rond-point

Archiv

Urbanität der Landschaft – Der Architekt auf Reisen

Seminarreisen finden im Departement für Architektur an der ETH Zürich bzw. an der Professur Vogt zwei Mal im Jahr statt. Sie werden unabhängig vom jeweils laufenden Entwurfssemester geplant.

Dabei verstehen wir die Seminarreise nicht als Sightseeing-Tour, sondern als eine geführte Auseinandersetzung mit öffentlichen Freiräumen, vor allem im Spannungsverhältnis zwischen Stadt und Landschaft. Wir sind also keine Touristen, sondern Architekten auf Reisen.

Der klare Gegensatz zwischen Stadt und Landschaft löst sich zunehmend auf. Die Landschaft ist urbanisiert und unberührte Naturräume gibt es heute kaum noch. Alle Landschaftsräume sind Gegenstand menschlicher Eingriffe – es sind Landschaften, an denen Spuren von Gestaltung und Umgestaltung wie Landwirtschaft und Infrastrukturen abgelesen werden können. In diesem Spannungsfeld widmet sich der Seminarwochenzyklus der Professur Vogt der «Urbanität der Landschaft» als Leitthema.

Inhaltlich orientieren sich die Seminarreisen an den Hauptthemen des Lehrstuhls und bieten die Möglichkeit, sich mit diesen in grösserer Tiefe und vor Ort auseinanderzusetzen. Die Reisen der letzten Semester beschäftigten sich vorrangig mit dem Thema Handwerk, wobei ein besonderer Fokus auf der Fertigung von Produkten und den dazu notwendigen Ressourcen lag. Eine weitere Fragestellung war der Wandlungs- und Anpassungsprozess, dem bestimmte handwerkliche Traditionen und ihre Träger unterworfen sind sowie welche Auswirkungen dies auf die Nutzung und Formung der Landschaft hat.

Carl von Linné, Lapplandreise 1732