Seminarreise Herbstsemester 2022
Vom Sammlungsraum zum Landschaftsgarten. Episodische Reise durch Weimar – Jena – Erfurt
Die Seminarreise legt in mehreren Schichten die historische (vom Feudalismus zur Aufklärung) und gegenwärtige landschaftsarchitektonische Praxis an bedeutenden, in Thüringen nah beieinander liegenden Orten frei. Dabei werden Bezüge zu unterschiedlichen Sammlungspraktiken, von Goethes naturwissenschaftlicher Sammlung am Frauenplan bis hin zu botanisch / universitären Wissenssammlungen, hier am Beispiel des historischen botanischen Gartens in Jena, geknüpft. Bei unseren Explorationen bedienen wir uns der Methode des Spaziergangs. Begleitet werden wir vom Biologen und passionierten Promenadologen Markus Ritter und kultivieren den engagierten Diskurs über das, was wir in derLandschaft sehen und dabei zu erkennen glauben.
Als Auftakt in die Woche finden an zwei Abenden Einführungen ins Exkursionsgebiet und die Themeninhalte der Seminarreise statt. Dabei legen wir ein Schwergewicht auf die Naturlandschaft des Thüringer Beckens und der umgebenden Mittelgebirge sowie die Kulturlandschaft Thüringens und deren ökonomische, politische und kulturgeschichtliche Bedeutung.
Termine für die Einführungen:
Montag, 10.10.22, 18:00 – 19:00 Uhr (HIL)
Montag, 17.10.22, 18:00 – 19:00 Uhr (HIL)
Seminarreise Herbstsemester 2022: Sonntag 23. Oktober – Sonntag, 30. Oktober 2022
Kostenrahmen: C (CHF 501.- bis 750.- ). Inklusive An- und Rückreise (Zug), Übernachtungen mit Frühstück, Eintritte, Führungen und zwei Abendessen.
Kontakt: Thomas Kissling
Professur Günther Vogt
Institut für Landschaft und Urbane Studien (LUS), ETH Zürich, D-ARCH
Mit Markus Ritter, Biologe aus Basel und lokalen Expertinnen und Experten
Bildnachweise:
Dr. Dain L. Tasker, 1938, Aquilegia, Röntgenaufnahme;
Fürst von Pückler-Muskau, Andeutungen über Landschaftsgärtnerei, 1833
Archiv
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Urbanität der Landschaft – Der Architekt auf Reisen
Seminarreisen finden im Departement für Architektur an der ETH Zürich bzw. an der Professur Vogt zwei Mal im Jahr statt. Sie werden unabhängig vom jeweils laufenden Entwurfssemester geplant.
Dabei verstehen wir die Seminarreise nicht als Sightseeing-Tour, sondern als eine geführte Auseinandersetzung mit öffentlichen Freiräumen, vor allem im Spannungsverhältnis zwischen Stadt und Landschaft. Wir sind also keine Touristen, sondern Architekten auf Reisen.
Der klare Gegensatz zwischen Stadt und Landschaft löst sich zunehmend auf. Die Landschaft ist urbanisiert und unberührte Naturräume gibt es heute kaum noch. Alle Landschaftsräume sind Gegenstand menschlicher Eingriffe – es sind Landschaften, an denen Spuren von Gestaltung und Umgestaltung wie Landwirtschaft und Infrastrukturen abgelesen werden können. In diesem Spannungsfeld widmet sich der Seminarwochenzyklus der Professur Vogt der «Urbanität der Landschaft» als Leitthema.
Inhaltlich orientieren sich die Seminarreisen an den Hauptthemen des Lehrstuhls und bieten die Möglichkeit, sich mit diesen in grösserer Tiefe und vor Ort auseinanderzusetzen. Die Reisen der letzten Semester beschäftigten sich vorrangig mit dem Thema Handwerk, wobei ein besonderer Fokus auf der Fertigung von Produkten und den dazu notwendigen Ressourcen lag. Eine weitere Fragestellung war der Wandlungs- und Anpassungsprozess, dem bestimmte handwerkliche Traditionen und ihre Träger unterworfen sind sowie welche Auswirkungen dies auf die Nutzung und Formung der Landschaft hat.