Seminarreise Frühling 2019

Handwerk in Dänemark

Seminarreise Frühling 2019: Handwerk in Dänemark. Farbmuster von Nanna Ditzel für ihren Hallingdal Stoff, 1965. Quelle: graphicthoughtfacility.com
Selbstgemachte Kolumba Backsteine vom Workshop FS2018 © Professur Vogt, ETH Zürich
Wie baue ich eine Mauer? Workshop bei Petersen Tegl, FS 2018. © Professur Vogt, ETH Zürich

Die Reise nach Dänemark schliesst denjenigen früherer Semester nach Südportugal, Ligurien und Hamburg an und widmet sich erneut dem Thema Handwerk. In einem Workshop bei der renommierten Ziegelei Petersen in Dänemark setzen wir uns praktisch mit dem Handwerk auseinander. Uns interessiert dabei insbesondere, woher die Rohstoffe für die Ziegel stammen und mit welchen Strategien Akteure in der Region die lokalen Handwerkstraditionen zukunftsfest machen. Diese Studienreise befasst sich auch mit der Geschichte der Ziegelbauweise in Dänemark. Insbesondere Kopenhagen verfügt über eine Vielfalt an Backsteinarchitektur, von Kirchen wie Jensen-Klingts Grundtvigskirche bis hin zu den Hafen-Industriebauten aus dem 18. Jahrhundert. Ausserdem befassen wir uns mit der dänischen Textilproduktion, die in den letzten Jahrzehnten einen Weltruf für umweltfreundliche Bearbeitungsprozesse erlangt hat. Bei einem Besuch und Workshop im Hauptquartier von Kvadrat, ein dänischer Hersteller hochwertiger Textilien, erfahren wir etwas über dessen Wurzeln in der Möbelproduktion.

Seminarwoche der Professur Günther Vogt
Datum: 18. – 23. März 2019
Kostenrahmen: C
Maximal 15 Teilnehmende
Kontakt: Roland Shaw

Archiv

Urbanität der Landschaft – Der Architekt auf Reisen

Seminarreisen finden im Departement für Architektur an der ETH Zürich bzw. an der Professur Vogt zwei Mal im Jahr statt. Sie werden unabhängig vom jeweils laufenden Entwurfssemester geplant.

Dabei verstehen wir die Seminarreise nicht als Sightseeing-Tour, sondern als eine geführte Auseinandersetzung mit öffentlichen Freiräumen, vor allem im Spannungsverhältnis zwischen Stadt und Landschaft. Wir sind also keine Touristen, sondern Architekten auf Reisen.

Der klare Gegensatz zwischen Stadt und Landschaft löst sich zunehmend auf. Die Landschaft ist urbanisiert und unberührte Naturräume gibt es heute kaum noch. Alle Landschaftsräume sind Gegenstand menschlicher Eingriffe – es sind Landschaften, an denen Spuren von Gestaltung und Umgestaltung wie Landwirtschaft und Infrastrukturen abgelesen werden können. In diesem Spannungsfeld widmet sich der Seminarwochenzyklus der Professur Vogt der «Urbanität der Landschaft» als Leitthema.

Inhaltlich orientieren sich die Seminarreisen an den Hauptthemen des Lehrstuhls und bieten die Möglichkeit, sich mit diesen in grösserer Tiefe und vor Ort auseinanderzusetzen. Die Reisen der letzten Semester beschäftigten sich vorrangig mit dem Thema Handwerk, wobei ein besonderer Fokus auf der Fertigung von Produkten und den dazu notwendigen Ressourcen lag. Eine weitere Fragestellung war der Wandlungs- und Anpassungsprozess, dem bestimmte handwerkliche Traditionen und ihre Träger unterworfen sind sowie welche Auswirkungen dies auf die Nutzung und Formung der Landschaft hat.

Carl von Linné, Lapplandreise 1732