Wahlfach Frühlingssemester 2020
Territorium der Stadt: Wien
Landschaft als Ressource
Die Wahlfachreihe «Territorium der Stadt: Landschaft als Ressource» befasst sich mit aktuellen Transformationsprozessen metropolitaner Landschaften in Europa und führt in das landschaftsarchitektonische Entwerfen im territorialen Massstab ein.
Im Frühlingssemester 2020 findet das Wahlfach in Wien statt. Auf Basis eines Fieldtrips und kartografischer Analysen mittels GIS entwickeln die Studierenden konkrete Strategien für die wachsende metropolitane Landschaft Wiens, die von einer langen Tradition der Freiraumplanung stark geprägt ist.
Organisatorisches
Assistenz: Amalia Bonsack
Wahlfach (052-0718-20 G – 2 KP) und mögliche Wahlfacharbeit (063-0630-20 A – 6 KP) oder Vertiefungsarbeit (063-0752-20 A – 6KP).
Die Reise nach Wien findet am Wochenende vom 28.02.20 – 02.03.20 statt.
Der Unkostenbeitrag beträgt CHF 200.
Archiv
- Wahlfach Frühjahrssemester 2023: Territorium der Stadt: Venedig
- Wahlfach Herbstsemester 2022: Territorium der Stadt: Turin
- Wahlfach Frühjahrssemester 2022: Territorium der Stadt: Zürich
- Wahlfach Herbstsemester 2021: Territorium der Stadt: Paris
- Wahlfach Frühlingssemester 2021: Territorium der Stadt: Bern
- Wahlfach Herbstsemester 2020: Territorium der Stadt: Lausanne
- Wahlfach Herbstsemester 2019: Territorium der Stadt: Neapel
- Wahlfach Frühlingssemester 2019: Territorium der Stadt: Marseille
- Wahlfach Herbstsemester 2018: Pairi-daeza: Choreografie
- Wahlfach Frühlingssemester 2018: Pairi-daeza: Umgrenzung
- Wahlfach Herbstsemester 2017: Pairi-daeza: Wasser
- Wahlfach Frühlingssemester 2017: Pairi-daeza: Topografie
- Wahlfach Herbstsemester 2016: Pairi-daeza: Wasser
- Wahlfach Frühlingssemester 2016: Pairi-daeza: Umgrenzung
- Wahlfach Herbstsemester 2015: Pairi-daeza: Schwelle
- Wahlfach Frühlingssemester 2015: Pairi-daeza: Metapher
- Wahlfach Herbstsemester 2014: Pairi-deaza: Choreographie
- Wahlfach Frühlingssemester 2014: Pairi-daeza: Vegetation
- Wahlfach Herbstsemester 2013: Pairi-daeza: Schwelle
- Wahlfach Frühlingssemester 2013: Pairi-daeza: Metapher
Territorium der Stadt
Die Art und das Ausmass der Nutzung von Landschaft haben sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert. Einerseits wird die Ressource Landschaft heutzutage viel intensiver genutzt, wie dies die starke Zunahme von Rohstoffabbau und Materialtransporten sowie der massive Ausbau von Infrastrukturen verdeutlichen. Gleichzeitig wird die Nutzung in gewissen Gebieten auch extensiviert, wodurch Verbrachungs- und schliesslich Verwilderungsprozesse eintreten. Darüber hinaus sind Landschaften zunehmend rasanten und teilweise global wirkenden Veränderungen in Mobilität, Klima, Energie und Freizeitverhalten unterworfen. In der Summe führt dies zu einer tiefgreifenden Transformation von Landschaften, wobei der Wandel sehr uneinheitlich und ungleich erfolgt.
Die historische Koexistenz und räumliche Trennung von bis anhin in die Landschaft eingelagerten Nutzungen (z.B. Landwirtschaft, Verkehr oder Tourismus) löst sich zunehmend auf. An ihre Stelle tritt eine operationalisierte Landschaft, in die im metropolitanen Kontext vermehrt auch informelle Erholungs- und Sportnutzungen eingeschrieben sind. Es entstehen neue Formen von «Parks», die nicht mehr klar fass- und einordnungsbar sind, sondern sich temporär und räumlich diffus auf das urbane Territorium ausbreiten.
Die treibenden Kräfte hinter dieser Entwicklung sind einerseits im Ausbau der Infrastrukturnetzwerke des ÖV und andererseits in der oftmals chronischen Übernutzung innerstädtischer Freiräume zu verorten. Die Erholungssuchenden weiten als Folge ihren Aktionsradius auf die schnell erreichbaren und unmittelbar verfügbaren Freizeitlandschaften aus. Dieser Prozess erfolgt oftmals informell und resultiert in einer Überlagerung und Verflechtung von teilweise konträren Interessen.
Die Reibungen und Konflikte, die daraus entstehen, bergen dabei grosses Potential: Landschaft wird nicht mehr länger nur als ökonomische, sondern vermehrt auch als öffentliche Ressource begriffen, was eine zukünftige Debatte über die Art und Weise ihrer Nutzung und die Möglichkeit einer integralen, demokratischen Entwicklung von Landschaft als öffentliches Gut ermöglicht.