Wahlfach Frühlingssemester 2016

Pairi-daeza: Umgrenzung

Als grösste Metropole am Rhein blickt Köln auf eine lange städtebauliche Geschichte zurück. Viele bekannte Stadtplaner prägten mit ihren gesamtplanerischen Entwürfen die Entwicklungsgeschichte der Stadt. Bis heute einzigartig und wegweisend bleibt jedoch das ab 1917 erschaffene Grüngürtelsystem, welches aus zwei Ringen mit radialer Verknüpfung besteht. Heute, rund hundert Jahre später, führt die wachsende Metropolitanregion diese erfolgreiche Tradition der strategischen Freiraumplanung weiter, allerdings auf viel grösserem Massstab: Fünf neue Freiraumkorridore sollen zusammen mit der umliegenden Landschaftsräumen einen weiteren, dritten Grüngürtel bilden. Hier setzt das Wahlfach an: Anhand eines Freiraumkorridors im Westen von Köln nähern wir uns der Stadt von der Landschaft her und fragen nach dem Inhalt und der Form eines grossmassstäblichen Parks für Köln. Unter dem Leitthema ‹Umgrenzung› befassen sich die Studierenden mit verschiedenen Parktypen und ihrer Verbindung zur Stadt. Daraus entwickeln sie ein Nutzungsszenario und entwerfen einen metropolitanen Park.

Archiv

Pairi-daeza

Das Wort «Paradies» mit seinen religiösen Implikationen geht zurück auf «pairi-daeza», altpersisch für «eine Mauer, die einen Garten umschliesst». Pairi-daeza nennt sich eine Wahlfachserie, die sich mit der Aneignung von Landschaft als gemeinschaftliche Ressource in europäischen Metropolen befasst und neue Formen und Typen des öffentlichen Raums erkundet. Das Wahlfach führt anhand den Grundelementen Umgrenzung, Schwelle, Wasser, Vegetation, Topographie, Choreographie und Metapher in das landschaftsarchitektonische Entwerfen auf unterschiedlichen Massstäben ein. Die Architekturstudierenden entwickeln ein Projekt aus Wahrnehmungen des Orts, Kenntnissen der landschaftsarchitektonischen Typologie und Vorstellungen zum öffentlichen Raum. Sie machen sich mit GIS als Analysetool, Modellbau als Entwurfsmethode und landschaftsarchitektonischer Plandarstellung vertraut. Der Entwurfsprozess wird von Workshops, Vorlesungen, Exkursionen, Kritiken sowie einem Workbook begleitet.

Miniatur aus dem Halname, Herat, 1604