Common Ground – Metropolitane Landschaftsräume als Allmenden des 21. Jahrhunderts

Freizeitnutzungen im Belgrader Wald nordwestlich von Istanbul. Quelle: http://cdn.listetek.com.

Die Inanspruchnahme und Umdeutung grossflächiger, siedlungsnaher Landschaftsräume durch urbane Freizeitnutzungen ist ein zeitgenössisches Phänomen, welches in vielen Metropolitanräumen Europas zu beobachten ist. Dieser Wandel in der Nutzung von Landschaft als ökonomische Ressource hin zu ihrer Nutzung als öffentliche resp. gemeinschaftliche Ressource – als common ground – wird vor dem Hintergrund aktueller Verdichtungstendenzen der städtischen Grossräume immer wichtiger und wird im Rahmen einer Forschungsassistenz untersucht. Im Fokus steht dabei die Untersuchung metropolitaner Landschaftsräume, die durch urbane Erholungs- und Freizeitnutzungen in neuartige Parktypen transformiert und dadurch zu potentiellen Common Grounds des 21. Jahrhunderts geworden sind.

Ausgehend vom historischen Begriff der Allmende sollen neue Formen der kollektiven Nutzung und Verwaltung von landschaftlichen Ressourcen aus urbaner Sicht ausgelotet und verglichen werden. Dadurch soll zugleich der seit der Biennale 2012 inflationär und oft metaphorisch verwendete Begriff des Common Ground – bezugnehmend auf die begriffliche Herkunft vom Wort «commons» (Allmende) – wieder in seinem ursprünglichen landschaftlichen Kontext verortet und gewinnbringend neu interpretiert werden.

Die thematische Fokussierung auf die Umnutzung und Umdeutung landschaftlicher Grossräume soll das bestehende Vakuum zwischen städtischer Freiraumplanung und grossmassstäblicher Landschaftsentwicklung schliessen und einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die gewonnenen Erkenntnisse fliessen direkt in die Lehre ein und werden mit aktuellen Entwurfssemestern und Wahlfächern, die sich aus entwerferischer Perspektive mit der Thematik beschäftigen, rückgekoppelt.

Projektteam: Günther Vogt, Rebecca Bornhauser, Daia Stutz
Projektdauer: Januar bis Dezember 2015