Studio Meili Vogt Conzett

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Fast hundert Jahre nach der Gründung des Schweizerischen Nationalparkes ermöglichte die Revision des Natur- und Heimatschutzgesetzes 2007 die Entstehung weiterer Naturpärke in der Schweiz. Bei der Errichtung solcher neuen Pärke werden seit Jahren die Auswirkungen auf die Bewohner der betroffenen Gebiete kontrovers diskutiert. So scheiterten ambitionierte Ideen wie der Parc Adula (2017) und der Parco Nazionale del Locarnese (2018) am Widerstand der Bevölkerung in den betroffenen Gemeinden – die Angst über einen fremdbestimmten Umgang mit dem eigenen Lebensraum ist hier als einer der Hauptgründe der Ablehnung zu nennen.

Als Instrument zur überregionalen, gemeinde-, kantons- und länderübergreifenden Zusammenarbeit sehen wir in der Idee eines Parks nach wie vor ein grosses Potential!

Anhand von sechs alpinen Regionen (Weisstannnental, Mont-Blanc Massiv, Walliser Südflanke, Puschlav, Bergell und Innerschweiz) wollen wir die Schaffung neuer alpiner Parks untersuchen. Deren Konzepte sollen dabei frei von den bestehenden Parkkategorien gedacht werden. Auch Schutzbestrebungen sollen zweitrangig sein. Vielmehr wollen wir versuchen mit Hilfe des Park-Begriffes, Landschaft, Bebauungsstruktur, Gewerbe, Landwirtschaft und Kultur zu einem Lebensraum mit langfristigem Potential zu verweben.

Die weiterhin aktuellen Diskussionen über die alpine Brache und die alpinen Resorts, Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels oder auch die Revision des Raumplanungsgesetzes und deren Umsetzung in den Kantonen sollen dabei stets im Auge behalten werden.

Neben der Festlegung der notwendigen Rahmenbedingungen zur Schaffung eines Parks, gehen wir davon aus, dass ein solcher Park eine Vielzahl von sehr spezifische baulichen Projekten hervorbringen kann. Folglich entwerfen wir im Semester landschaftliche Eingriffe, Bauwerke und Kunstbauten die ein solcher Park benötig oder die dieser erst ermöglicht.

Alle Entwürfe sollen, wie im Studio Meili Vogt Conzett üblich, einen Landschafts-, einen Architektur- und einen Ingenieurbezug aufweisen.